Herr Spahn, Gesundheitsminister, setzt in den letzten Monaten im Wochentakt neue Gesetze in Marsch. Ein neuer Coup ist die Abschaffung des Gutachterverfahrens in der Psychotherapie. Dieses Verfahren sorgte seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in bewährter Weise dafür, dass Planung und Ergebnisse von Psychotherapie von qualifizierten Fachleuten geprüft wurden. Schon jetzt für die Gruppentherapie abgeschafft, wird es auch für die Einzeltherapie zum 31.12.2022 gestrichen. Ein Ersatz dafür ist noch nicht in Sicht, nicht einmal Ideen dafür sind bekannt. Es „wird daran gearbeitet“. Spahn gefährdet das Vertrauen in die Qualität der Psychotherapie in fahrlässiger Weise. Wer Böses denkt, könnte auf die Idee kommen, dass Herr Spahn massenhaft mit der heißen Nadel gestrickte Projekte produziert, um sich als Macher zu profilieren und im Gespräch zu halten. Die Scherben dürfen Andere aufkehren. Herr Spahn sitzt bis dahin längst auf anderen Posten.